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Haus Europa

Chancenreiche Heimat für Alle!

                       

               

mit János Orsós und Freunden

Gründer des Dzsaj Bhím Közösség und der Roma-

Bildungsinitiative Dr. Ámbédkar Iskola

               

Möglichkeiten und Chancen eröffnen

Die umfassende Bildungsinitiative der ungarischen Roma-Buddhisten

Es gibt viele Menschen, die uns sehr kritisch gegenüberstehen, uns sogar ablehnen; dann gibt es viele

Menschen, die uns bewundern und viele die uns eifersüchtig und neidisch beäugen.

Die Menschen fragen: „Sind diese Zigeuner wirkliche Buddhisten? Wie kann man Zigeunern den

Buddhismus nahebringen?“

Was wir machen ist eigenartig in Europa, wo der Buddhismus weitgehend ein Hobby der Mittelklassen ist.

Die Leute sagen: „Für die Zigeuner in ihren Dörfern ist der Buddhismus wohl ein Luxus, oder? … Aber

außer uns hat niemand wirklich ein geeignetes Bildungsangebot für Zigeuner anzubieten! Aber was

immer die Leute auch sagen, es kümmert uns nicht – wir machen einfach weiter mit unserer Arbeit. Janos

Orsos (http://www.jaibhim.hu/janos-orsos-following-in-babasahebs-footsteps/ )

Janos Orsos der Initiator und einer der Motoren des „Jai Bhim Netzwerks“, das insbesondere in Nordungarn an

der slowakischen Grenze aktiv ist, beschreibt einige Aspekte der Bildungsarbeit dieser buddhistischen, fast

ausschließlich von Roma in Selbstorganisation geführten Initiative.

Das Projekt eines „Dr. Ambedkar Gymnasium“ in Sajókaza im Komitat Borsod, das seit seinen Anfängen 2007

nun konkrete Formen angenommen hat, spiegelt die Verbindung zur großen Bewegung der Dalits in Indien wider.

Dr. Ambedkar, der „Vater der indischen Verfassung“ hatte den Dalits, die auch 10 Jahre nach der Unabhängigkeit

Indiens de facto noch immer unter Unterdrückung, Ausgrenzung und extremer Armut zu leiden hatten, den Weg

in die Selbstachtung und Emanzipation gewiesen. Um den Makel der Kastenlosigkeit und Unberührbarkeit

abzuschütteln hatte ihnen „Babasaheb“ Ambedkar empfohlen, dem Hinduismus den Rücken zu kehren und den

Weg des Buddha zu gehen. Diesen religiös-sozialreformerischen Weg der Befreiung, der umfassende Bildung als

Hauptinstrument zur gesellschaftlichen Emanzipation betrachtet, haben in Indien seither 10 Mio. Menschen

eingeschlagen. (Und in Bundesstaaten mit großem Dalit-Bevölkerunganteil, wie Maharashtra, Madhya Pradesh

und Uttar Pradesh findet man heute auch unzählige Bilder und Statuen Ambedkars im öffentlichen Raum.)

Als Janos Orsos 2005 nach Indien kam und einige Bildungsinstitutionen der Dalits besuchte, war er zutiefst

beeindruckt und inspiriert von der sichtbaren Verbesserung der Lebensverhältnisse und von der autonomen

Selbstorganisation.

Zurück in Ungarn war es klar, dass er ein ähnliches Netzwerk aufbauen wollte, als europäischer Dalit, als

‚indischer‘ Buddhist. Die neue Organisation, vom ungarischen Staat als buddhistische Religionsgemeinschaft

anerkannt, bekam nun auch den Namen „Jai Bhim Netzwerk“ (Dzsaj Bhím Közösség), um diese Verbindung

deutlich zu machen. („Bhim“, meint den jungen Bhimrao Ambedkar, der es von ganz unten nach ganz oben

geschafft hatte, also „siegreich – jai“ war.

Für Orsos ist dieser Aspekt der Ermutigung ganz vordringlich für die jungen Menschen einer seit Generationen

ausgegrenzten und in Sonderschulen abgeschobenen Volksgruppe. Aus langjähriger leidvoller Erfahrung heraus

legt er auch Wert darauf, dass hier Roma für Roma tätig sind und nur Unterstützung von Menschen angenommen

wird, die nicht von „weißer“ Überheblichkeit oder gar von verdeckt-patronisierendem Rassismus geprägt sind.

Das „Dr. Ambedkar Gymnasium“ steht im Zentrum einer ambitionierten, weitverzweigten Bildungsinitiative um

jungen Roma den Weg aus der Arbeits- und Hoffnungslosigkeit hin zu umfassender Bildung und zu

aussichtsreichen Berufschancen, sowie das Tor zur akademischen Welt zu öffnen und sie somit zu tatsächlichen

Vollbürgern in den Ländern der Europäischen Union zu machen. Ganz vordringlich geht es auch um die

Heranbildung von Lehrerinnen und Lehrern aus der Volksgruppe für die Volksgruppe.

 

Supported by European Buddhist Unionwww.e-b-u.org

 

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webmaster: 2011-05-14